Wer im Shelter landet
Diese Hunde haben allesamt nicht darum gebeten, eingefangen, in Shelter gebracht und dann nach Deutschland in eine Familie vermittelt zu werden. Wir müssen uns also zuerst vom romantisierten Bild, des dankbaren Auslandshundes lösen. Zumal im Ausland mit „Tierschutzhunden“ ein riesiges Geschäftsmodell entstanden ist. Die Hunde landen zum Teil auch dort, weil Hundefänger oder die Shelter selbst pro Hund bezahlt werden. Dort herrscht oft ein wahnsinnig hohes Stresslevel wegen des Lärms, Schmutz, fehlender Rückzugsmöglichkeiten und völliger Überfüllung.
Tierliebe und Vermittlungsdruck
Das alles löst bei den involvierten Personen natürlich ein hohes Maß an Mitgefühl aus, sodass sie die Hunde möglichst schnell vermitteln möchten. Landet der Hund dann bei einer Familie und zeigt erst nach ein paar Wochen oder Monaten Verhaltensweisen, die vorher nicht sichtbar waren oder sogar verheimlicht wurden, stellt das alle vor eine Zwickmühle. Niemand möchte den Hund an diesen Ort zurückgeben, aber vor allem wenn Kinder im Spiel sind, steht natürlich auch ihre Sicherheit an oberster Stelle. Deshalb ist es gerade im Auslandstierschutz wichtig, dass ein möglichst passendes neues Zuhause gefunden wird, damit der Hund später nicht zum Wanderpokal wird – auch, wenn diese Suche lange dauern kann. Ein Ende von Straßenhunden ist so oder so nicht in Sicht. Der Zeitdruck also oftmals nur ein Verkaufsargument, um an den Emotionen der Menschen zu rütteln. Auch über die besondere Rolle von Pflegestellen unterhalten Gloria und ich uns.
Tierschutz, aber richtig.
Trotz allem betont Gloria auch, wie unglaublich anpassungsfähig die meisten Hunde sind. Jede Person, die einen Hund aus einem Tierheim oder Shelter aufnimmt, betreibt aktiven Tierschutz. Wenn wir dann den Hunden Zeit geben anzukommen, ohne Druck abwarten, dass sie auf uns zugehen, und ihnen langsam zeigen, wie sie in unserem Alltag zurechtkommen, kann das Abenteuer Tierschutzhund gelingen – während mitleiderregende, unter Druck setzende Kampagnen meist das Gegenteil bewirken. Einig sind Gloria und ich uns jedenfalls, dass nur effektive Maßnahmen vor Ort, wie Kastrationskampagnen, das Problem nachhaltig lösen können.
Über Gloria:
Gloria ist seit über 9 Jahren in der Verhaltensberatung und im Hundetraining tätig und die Gründerin von FIFFI & STRUPPI, einer Learning Plattform für moderne und nachhaltige Hundeerziehung. Gemeinsam mit ihren Referentinnen verfolgt Gloria dabei das Ziel, Hundehalter*innen mehr Wissen und Hintergründe zu den verschiedenen Methoden der Hundeerziehung an die Hand zu geben, so dass diese nicht blind Anleitungen folgen, sondern genau verstehen, was in ihrem Hund vorgeht. Als studierte Soziologin setzt sich Gloria gerne mit gesellschaftlichen Aspekten der Hundehaltung auseinander und diskutiert diese Themen in ihrem Podcast „FIFFI & STRUPPI hören zu“. Neben Themen der Hundeerziehung findet man dort also auch ihre persönlichen Beobachtungen und erhält Impulse für neue Perspektiven. Weitere Infos erhältst du hier: www.fiffiundstruppi.de
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