In dieser Folge spreche ich über territoriales Verhalten. Im Sprachgebrauch ist es sehr negativ behaftet, es geht einher mit Zuschreibungen wie: dominant, aufmüpfig, unerzogen, etc. Territoriale Aggression wird als negatives Fehlverhalten bewertet und sollte demnach möglichst schnell gestoppt werden. Alle negativen Zuschreibungen verändern zwangsläufig den Blick auf den Hund und das Verhalten des Menschen gegenüber dem Hund.
Aber woher kommt Territoriale Aggression?
Es handelt sich um ein natürliches Verhalten. Der Hund möchte die mögliche Bedrohung auf Abstand halten, ebenso spielen Ressourcen eine Rolle. Das Verhalten wird nicht mehr gezeigt, sobald der Hund außerhalb des Territoriums ist. Auch Menschen zeigen deutliche Territorialität: sie ziehen einen Zaun um ihren Garten, schließen Türen ab, bauen Mauern etc., um ihre Ressourcen zu schützen.
Ebenso die Verteidigung von Ressourcen ist ein natürliches Verhalten und sichert Überleben (höre zu diesem Thema gerne die Folge über Training an Ressourcen https://www.dogs-connection.de/dog-talk-folge-63-interview-mit-dr-ute-blaschke-berthold-training-an-ressourcen/ ).
Unbehandelte Ängste und Unsicherheiten
Zeigt der Hund auch außerhalb des Territoriums Abwehrverhalten gegenüber dem Reiz, handelt es sich wahrscheinlicher um unbehandelte und unerkannte Ängste oder Unsicherheiten. Die Auslösereize sind individuell: der Nachbarshund, Kinder, Fahrräder… Das Beschreiben und Lesen der Körpersprache kann helfen die Emotion des Hundes zu verstehen.
Hunde handeln in erster Linie wie Hunde, gerade wenn sie nicht gezeigt bekommen haben, welches Verhalten Menschen gut finden. Leider führt das oft zu Missverständnissen und Konflikten. Kennt der Hund Alternativen, die Menschen gut finden und ist er in der Lage diese in genau der Situation abzurufen?
Mobile Ressourcen
Mobile Ressourcen können ebenso verteidigt werden. Tritt aggressives Verhalten immer in Verbindung mit einer bestimmten Bezugsperson, einem speziellen Spielzeug, der Leckerlitasche etc. auf, handelt es sich hierbei um ein unbehandeltes Ressourcenproblem.
Verteidigt der Hund seine Bezugsperson, wird Hunden oft der Dominanzstempel aufgedrückt. Man liest von Ratschlägen wie „dein Hund muss lernen, dass du das für ihn regelst“ und ähnlichem.
Wichtig wäre hier an das eigentliche Problem zu gehen und dem Hund passende Strategien beizubringen.
Was also tun?
Wie kannst du deinen Hund bei diesem Thema also unterstützen?
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