Der theoretische Hintergrund
Die Bindungstheorie ist eine der wichtigsten entwicklungspsychologischen Theorien und wurde schon Ende der 1960er-Jahre ausführlich beschrieben. In jüngerer Zeit kamen Studien dazu, die belegen, dass die zwischenmenschlichen Beziehungsmuster auch auf Mensch-Hund-Beziehungen übertragbar sind. Und auch wenn man teilweise belächelt wird, wenn man den Eltern-Begriff ins Spiel bringt: Wir Menschen nehmen im Zusammenleben mit unseren Hunden eben diese Rolle und Funktion ein. Wir sind für ihre Gesundheit, ihre Sicherheit und Wohlergehen verantwortlich. In dieser Zwangs-WG können sie nicht anders, als sich auf uns zu verlassen, sie sind uns ausgeliefert in diesem Machtgefällt. Eine Chromosomen-Veränderung bei Hunden spielt hier zusätzlich in die Karten: sie können quasi genetisch gar nicht anders, als unendlich ihre Liebe geben zu wollen, und da ist es fast egal, wie sie behandelt werden. Dieser Verantwortung müssen wir uns bewusst sein.
Wie die Bindung stärken?
Eine sichere Bindung ist so wichtig für das psychische Wohlbefinden unserer Hunde, weil wir Menschen dann den sicheren Hafen darstellen, von dem aus sie die Welt erkunden können. Hunde, die sich das nicht trauen und stattdessen immer nur neben ihrem Menschen herlaufen, zeigen nicht wie oft angepriesen zwangsläufig eine „gute Bindung“. Sie meiden die Konsequenzen und trauen sich deshalb nicht zu erkunden (ausgenommen sind hier Angsthunde, die Umweltängste zeigen und sich eben genau deshalb nicht von ihrem sicheren Hafen wegbewegen). Denn sie wissen nicht, an wen sie sich in neuen oder ungewohnten Situationen wenden können – also begeben sie sich gar nicht erst in solche. Bei diesem Punkt setzen auch meine Tipps an, wie du die sichere Bindung stärken kannst: Sei für ihn da, biete ihm Erwartungssicherheit und steh für ihn ein. Wie genau du das machen kannst, erfährst du in dieser Folge.
Warum „Gewöhnung“ kein guter Rat ist
Bleibt noch die Frage, ob ein Hund sich nicht einfach an ängstigende Situationen gewöhnen kann. Dieser Ratschlag ist leider auch noch weit verbreitet. Sicher ist aber, dass die Angst nicht weniger wird, je länger man ihr ausgesetzt ist. Möglicherweise tritt eine innerliche Aufgabe ein, wodurch der Hund äußerlich ruhig wirkt, die Grundemotion bleibt aber bestehen. Und der Hund lernt, dass sein Mensch ihm nicht hilft. Dabei gibt einige Möglichkeiten, die Bindung zwischen Hund und Mensch zu stärken. Gemeinsam haben sie, dass wir für unsere Hunde da sein sollen und sie lernen, dass wir ihnen immer zur Seite stehen, wenn sie uns brauchen.
Zum Bindungsbegriff hat Dr. Iris Schöberl in einer ausführlichen Podcastfolge bei mir schon etwas gesagt. Hör sie Dir gerne noch mal an: https://open.spotify.com/episode/0kQJjAErXE1eiizTfvahOD
Hier findest du alle Infos über die Membership: https://www.dogs-connection.de/membership-dog-learn/
Und hier das angesprochene Buch: https://www.amazon.de/dp/3954642050?tag=onamzdr.janey-21&linkCode=ssc&creativeASIN=3954642050&asc_item-id=amzn1.ideas.3V6D34LCEUCEI&ref_=aip_sf_list_spv_ofs_mixed_d_asin
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