Dog & Talk - Auf eine Gassirunde mit Dr. Janey May
Dein Podcast für bedürfnisorientiertes Zusammenleben mit Hund
#73: Crazy 5 - Was tun, wenn mein Hund am Abend Kreise dreht?
Jeder, der schon mal einen Welpen hatte, kennt wohl die Phase der „Zoomies“: wenn der Hund abends nochmal kreiseziehend seine Runden durch die Wohnung dreht, während wir Menschen eigentlich gerne zur Ruhe kommen würden.
In dieser Folge helfe ich dir zu verstehen, woher dieses Verhalten kommt und du bekommst Tipps, wie du am besten damit umgehen kann.
Ganz normales Hundeverhalten
So viel vorweg: Diese wissenschaftlich genannten Frenetic Random Activity Periods, kurz FRAPs, sind ganz normales Verhalten für Welpen und Junghunde, und auch bei älteren Semestern können sie noch hin und wieder auftreten. Meistens treten diese plötzlichen Energieausbrüche während der Dämmerung auf, also frühmorgens oder abends. Im Fokus steht, wie so oft, Stress. Aber auch von speziellem Untergrund wie dichtem Moos im Wald, dem letzten Flecken Schnee im Frühjahr oder Sand können sie ausgelöst werden.
Ursachen im Blick behalten und richtig reagieren
Wenn der junge Hund also abends nochmal richtig hochdreht, kommt bei uns meist als erster Gedanke, dass er tagsüber zu wenig Bewegung hatte. Aber ist es wirklich sinnvoll, dann noch eine Runde zu drehen und den Hund mit noch mehr Reizen zu füttern. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass Bewegungsmangel in den seltensten Fällen die Ursache ist. Manchmal ist es tatsächlich fehlendes Spiel mit Artgenossen, aber häufiger ist es so, dass der Hund von den vielen Sinneseindrücken gestresst ist und noch keine (für uns Menschen) passende Strategie hat, damit umzugehen. Also sollten wir ihn genau dabei unterstützen: zu lernen, wie er Erregungswellen surfen kann. In dieser Folge gebe ich dir einige konkrete Ideen mit, wie das aussehen kann.
Geht das auch wieder vorbei?
Mit der Zeit und deiner Hilfe wird dein Hund lernen, wie er sich selbst regulieren kann. Allerdings dürfen wir uns hier in Geduld üben: nur weil es bereits Phasen gab, in denen das geklappt hat, heißt das nicht, dass das die ganze Entwicklung über so bleibt. Ein Tagebuch hilft dir, zu erkennen, in welcher Erregung sich dein Hund wann befindet. Das Ziel sollte sein, schon vorher für Ausgleich und Ruhe zu sorgen. Und vor allem Rituale zu etablieren hilft unseren Hunden sehr dabei, zur Ruhe zu kommen.
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