Dog & Talk - Auf eine Gassirunde mit Dr. Janey May

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#140 - 3 Tipps für Radiustraining - So bleibt dein Hund in deiner Nähe

Vielleicht hast du schon einmal etwas von Radiustraining gehört und dich gefragt, was es damit auf sich hat. Der Begriff scheint zu suggerieren, dass es darum geht, den Hund dazu zu bringen, sich in einem bestimmten Abstand zu uns zu bewegen. Doch wie genau soll das umgesetzt werden? Geht es dabei wirklich um einen festgelegten Radius oder doch um etwas anderes? Das Thema bietet viel Raum für Interpretationen und das wiederum beeinflusst stark den Umgang mit unseren Hunden.
Foto von Patrick Hendry auf Unsplash

Den richtigen Radius finden
Beim Begriff „Radius“ könnte man annehmen, dass der Hund lernen soll, immer in einem bestimmten Abstand zum Menschen zu laufen und diesen nicht zu verlassen. Manchmal wird der Begriff auch verwendet, um zu beschreiben, dass der Hund bei jeglichen Ablenkungen in der Nähe seines Menschen bleiben soll. Das sind gut nachvollziehbare Wünsche nach Sicherheit, schließlich können Hunde nicht einfach so überall frei herumlaufen, wie sie wollen und wir tragen die Verantwortung.

Genau das ist der entscheidende Punkt: die jeweilige Umgebung und der individuelle Hund geben uns in den meisten Fällen vor, welcher Abstand okay ist. Es gibt Bereiche, in denen Hunde nichts zu suchen haben, weil dort z.B. schützenswertes Wild lebt. Oder bestimmte Reize, bei denen du weißt, dass dein Hund darauf reagiert und du ihn nicht mehr abrufen kannst.

Es geht für uns Menschen viel eher darum: Habe ich Zugriff auf meinen Hund? Das hängt von Trainingsstand, Umgebung und Auslösereizen ab. Den „richtigen“ Radius für alle gibt es somit nicht.

Über die folgenden Punkte kannst du dir Gedanken machen, um sicherzugehen, dass sich dein Hund zukünftig situations- und umgebungsbedingt in einem für dich angenehmen Radius aufhält:

1 – Bleibt dein Hund gerne in deiner Nähe?
Versuche einen Perspektivwechsel: Wie kannst du dich verhalten, damit sich dein Hund gerne in deiner Nähe aufhält? Zwischen „Du bleibst jetzt hier bei mir!“ und einer Person, die die Bedürfnisse des Hundes sieht, erfüllt und berücksichtigt, liegen Welten. Wenn dein Hund regelmäßig bei dir eincheckt, weil er sich gerne bei dir aufhält, wird damit auch dein Wunsch erfüllt – ein gegenseitiges aufeinander Achten und gemeinsames Unterwegssein. Also: Welche Gründe gibst du deinem Hund, in deiner Nähe zu bleiben?

2 – Was kannst du tun, wenn dein Hund immer weit voraus läuft?
Hier ist die Frage viel eher: Was sucht dein Hund, wenn er weit voraus läuft? Will er Abstand zu dir aufbauen, weil er gelernt hat, dass er nur dann Selbstwirksamkeit erfährt? Fühlt er sich in deiner Nähe vielleicht unwohl, weil er mit hemmendem Verhalten rechnen muss? Wenn dein Hund lernt, dass es sich lohnt, bei dir zu bleiben, kannst du dieses Verhalten aktiv fördern. Achte dabei darauf, dass dein Hund nicht ständig erwarten muss, dass etwas passiert, und gib ihm auch die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und seinen Hobbies nachzugehen, z.B. durch ein aufgebautes Pausesignal.

3 – Darf dein Hund draußen Hund sein und in den Flow kommen?
Lässt du deinem Hund Zeit, draußen zu erkunden? Auch Hunde, die viel Bewegung brauchen, benötigen Zeit, um Reize in Ruhe zu verarbeiten. Lass deinen Hund Grashalme abschnuppern, in der Gegend herumschauen und fokussiere dich nicht nur darauf, Strecke zu machen.

Sei ehrlich zu dir selbst: Wenn dein Hund ruhig ist und alles gut läuft, ist dir der Radius vielleicht gar nicht so wichtig. Du siehst, dass du Kontrolle über die Situation hast und er gut ansprechbar ist. Sind Hunde aber in hohen Erregungslagen und dadurch weniger leicht anzusprechen, neigen Menschen dazu, unfair mit ihrem Hund umzugehen und teilweise wird dies mit für den Hund wenig nachvollziehbaren Grenzen wie einem strikt einzuhaltenden Radius gerechtfertigt.

Du musst deinen Hund nicht hemmen, damit er in deiner Nähe bleibt. Das tut er gerne von alleine, wenn du ihm den Anlass dazu gibst. Für bestimmte Momente braucht ihr natürlich sichere Signale wie ein Stopp oder einen Rückruf – aber die sollten fair aufgebaut werden. Setze also darauf, die Aufmerksamkeit und Motivation deines Hundes zu gewinnen, denn das kannst und solltest du nicht erzwingen.


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