Hunde lernen situativ und ortsverknüpft
Hunde lernen nicht nur durch Wiederholung, sondern auch orts- und situationsabhängig. Nur weil der Rückruf in der Hundeschule oder im Wohnzimmer funktioniert, bedeutet das nicht, dass er auch in anderen Situationen zuverlässig ist. Wenn beispielsweise Monate später ein Hase im Feld auftaucht, ist der Kontext völlig anders: Ort, Erregungslage und Ablenkung sind neu für den Hund. Der Rückruf, der zuvor im Wohnzimmer vielleicht schon gut geklappt hat, muss unter diesen anderen Bedingungen erst gefestigt werden. Personen, die den Trainingsstand deines Hundes nicht so gut kennen wie du, können ggf. nicht einschätzen, was für deinen Hund gut machbar und was noch schwierig ist.
Der Umgang ist wichtig
Der generelle Umgang mit dem Hund und der Aufbau des Trainings spielen eine große Rolle. Hunde sind sehr gut darin, uns genau zu beobachten und passen ihr Verhalten entsprechend an. Sie lernen, was ihnen in bestimmten Situationen dazu verhilft, weniger Druck durch den Menschen zu erfahren. Wenn ein Hund zum Beispiel häufig bestraft wird, lernt er nicht unbedingt welches das gewünschte Verhalten ist, sondern vielmehr, wie er Strafen umgehen kann. Er analysiert die Körpersprache des Menschen und reagiert darauf, um unangenehme Konsequenzen zu vermeiden.
Bei anderen Personen, mit denen der Hund bisher keine negative Erfahrungen gemacht hat, fehlen diese Verknüpfungen. Hunde, die gelernt haben, stark auf die Körpersprache einer Person zu reagieren, ohne zu verstehen, was konkret von ihnen verlangt wird, zeigen bei anderen Menschen oft ein anderes Verhalten.
Die individuelle Kommunikationsebene
Zusätzlich zu den gelernten Signalen spielt auch die individuelle Sprachebene zwischen einem Hund und einem Menschen eine Rolle. Diese Ebene entwickelt sich durch unterschiedliche Aktivitäten und generell gemeinsam verbrachte Zeit. Grundlegende positiv aufgebaute Signale können meist von jeder Person übernommen werden und funktionieren dann auch, schließlich lohnen sie sich für den Hund – eine Ausnahme bilden natürlich Hunde mit Angstthematiken bezogen auf fremde Menschen. Es gibt oft feine Unterschiede in der Körperhaltung oder Stimmlage und es braucht daher einfach ein wenig Zeit, bis sich Hund und Mensch aufeinander eingespielt haben.
Wenn dein Hund bei anderen Personen „schlechter hört“ oder „Quatsch“ macht, kann es dafür also verschiedene Erklärungen geben. Häufig liegt es daran, dass die Signale nicht gut genug aufgebaut wurden oder aber, dass Mensch und Hund noch nicht genug Zeit hatten, eine gemeinsame Sprachebene zu entwickeln. Manchmal ist das Verhalten auch stark mit dem Vermeiden von unangenehmen Konsequenzen verknüpft und an eine bestimmte Person gebunden. Kleinschrittiges, faires Training und das Üben von Signalen in verschiedenen Situationen helfen dabei, ein gewünschtes Verhalten zu stabilisieren – dann klappt es auch bei anderen Personen.
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