Dog & Talk - Auf eine Gassirunde mit Dr. Janey May

Dein Podcast für bedürfnisorientiertes Zusammenleben mit Hund

#148 - Resilienz beim Hund

„Resilienz“ hast du vielleicht schon einmal gehört. Es ist ein Begriff aus der Humanpsychologie, der die Fähigkeit beschreibt, nach belastenden Erfahrungen in den individuellen „Normalzustand“ zurückzukehren. Diese Fähigkeit ist aber nicht nur für Menschen von Bedeutung, sondern spielt auch eine zentrale Rolle im Leben von Hunden. Was Resilienz in Bezug auf Hunde bedeuten kann und was du darüber wissen solltest, erfährst du in dieser Podcastfolge.
Foto von Victor G auf Unsplash

Stress und Resilienz: Ein komplexes Zusammenspiel
Stress ist nicht gleich Stress. Er kann z.B.  akut oder chronisch sein und wirkt sich unterschiedlich auf Hunde aus. Während akuter Stress eine kurzfristige Belastung darstellt, kann chronischer Stress, der über längere Zeit anhält, schwerwiegendere Folgen haben. Alle Hunde reagieren individuell sehr unterschiedlich auf verschiedene Stressoren. Faktoren wie Genetik, Lernerfahrungen und Umwelteinflüsse haben alle auf unterschiedliche Weise Einfluss auf die Fähigkeit, mit Stress umzugehen.

Dazu habe ich in dieser Folge gesprochen: https://open.spotify.com/episode148

Stressimpfung: Mythos oder Realität?
Man hört immer wieder über den Mythos der „Stressimpfung“, also dass Hunde gezielt verschiedene Belastungen durchlaufen sollten, um später besser damit umgehen zu können – also resilienter gegen Stresserfahrungen werden und sich schnell davon erholen können. Doch so einfach ist es nicht. Einige stressige Erfahrungen können Hunde gegebenenfalls stärken, andere aber nicht; außerdem können sie in der Summe auch langfristig zu Anpassungsschwierigkeiten führen. Viel eher solltest du versuchen, die Bedürfnisse deines Hundes im Blick zu behalten und individuell abzuwägen, was für ihn gerade passt und was nicht.

Resilienz ist dynamisch
Wir sollten beim Nutzen von Begriffen wie Resilienz nie vergessen, dass es sich um ein komplexes Konzept handelt. Resilienz ist kein feststehendes Merkmal, sondern ein dynamischer Prozess, der sich über die Zeit verändern kann. Hunde können durch verschiedene Lebensereignisse, Krankheiten oder Umwelteinflüsse in ihrer Resilienz gestärkt oder geschwächt werden. Und sie ist auch nicht durch eine Übung schnell trainierbar – bei solchen Versprechen handelt es sich oft um reine Marketingstrategien.

Einflussfaktoren auf die Resilienz
Der Resilienzregenbogen, der unter anderem im verhaltenstherapeutischen Veterinärbereich genutzt wird, um sich die unterschiedlichen Einflussfaktoren auf Resilienz genauer anzuschauen, kann auch für dich interessant sein, um den Zustand deines eigenen Hundes zu überprüfen. Er umfasst sieben Bereiche:

  1. Körperliches und geistiges Wohlbefinden: Gesundheit, Schmerzempfindungen und Schlafqualität haben einen großen Einfluss auf die Resilienz. Mein Merksatz für dich: Ohne Wohlbefinden keine Resilienz.
  2. Selbstwirksamkeit und Handlungskontrolle: Hunde sollten das Gefühl haben, Kontrolle über sie betreffende Entscheidungen und deren Konsequenzen zu haben. Das kannst du im Alltag in unterschiedlichen, kleineren Situationen fördern, indem du z.B. deinen Hund im Rahmen der Möglichkeiten die Wege auf dem Spaziergang entscheiden lässt, oder dir beim Streicheln sein Einverständnis holst.
  3. Soziale Unterstützung: Eine sichere Bindung zu Bezugspersonen kann die Resilienz stärken. Dein Hund sollte genug Raum haben, eigene Lösungen zu finden, und gleichzeitig, wenn nötig auf deine Unterstützung zählen können.
  4. Sicherheit und Geborgenheit: Vertraute Umgebungen und Menschen können deinem Hund helfen, Stress besser zu bewältigen. Sicherheit ist ein Grundpfeiler für das Wohlbefinden.
  5. Vervollständigung des Stresskreislaufs: Nach stressigen Erlebnissen ist es wichtig, dass dein Hund Schritt für Schritt in den Ruhezustand zurückkehren kann. Aktive Stressbewältigung ist hier ein wichtiges Stichwort.
  6. Dekompression und Druckabbau: Jeder Hund benötigt Erholungsphasen, in denen er seinen Bedürfnissen nachgehen und sich in stressarmen Zonen aufhalten kann. So kann Stress im Alltag leichter abgefangen werden.
  7. Erwartungssicherheit: Rituale und Vorhersehbarkeit geben deinem Hund Sicherheit, und sollten immer in Balance mit der Möglichkeit stehen, neuen Erfahrungen machen zu können.

Fazit
Resilienz ist also ein komplexes Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren, die sowohl das körperliche als auch das geistige Wohlbefinden betreffen. Wenn du die individuellen Bedürfnisse deines Hundes kennst und im Blick hast, was du noch verändern kannst, um sein Wohlbefinden zu steigern, förderst du damit auch gelichzeitig meistens seine Fähigkeit, sich nach stressigen Erlebnissen wieder zu erholen. Letztendlich geht es darum, dass du die für deinen Hund passenden Werkzeuge findest, um seine Resilienz zu stärken.  Indem wir die einzigartigen Bedürfnisse unserer Hunde verstehen und unterstützen, können wir ihre Fähigkeit fördern, nach stressigen Ereignissen schnell und vollständig in ihren Normalzustand zurückzukehren. Letztendlich geht es darum, für jeden Hund die passenden Werkzeuge zu finden, um seine Resilienz zu stärken.


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