Wie kommt es zum Bellen?
Bellen ist Kommunikation und tritt bei erhöhter Erregungslage des Hundes auf. Er will damit also etwas zum Ausdruck bringen in Momenten, in denen er angespannt oder aufgeregt ist. Es funktioniert wie ein Überdruckventil und ist deshalb ganz normales Verhalten, was zum Ausdrucksrepertoire eines Hundes gehört. Manche Hunde bellen zwar mehr und manche weniger – es gibt aber immer einen Grund dafür. Schlichtes „Abstellen“ durch Schimpfen, Körperblock, Sprühhalsbänder und Schlimmeres ist also weder fair noch nachhaltig oder beziehungsfördernd.
Hunde, die bellen, beißen nicht?
Dieser Satz ist genauso weiterverbreitet wie schlichtweg falsch. Die erhöhte Erregungslage, die durch Bellen angezeigt wird, ist Türöffner für Angst und Aggression. Hier versteckt sich auch eine große Gefahr. Wenn dem Hund verboten wird, durch Bellen zu zeigen, dass er Abstand möchte, muss er beim nächsten Mal direkt zum Beißen übergehen. Das sind das die Beißattacke, die aus dem „Nichts“ kommen, weil jegliche Kommunikation davor verboten wurde.
Was also tun?
Hunde bellen aus vielen Gründen: um zu warnen oder zu drohen, aus Unsicherheit, Frust, Angst, beim Jagen oder bei Verlassensstress. Hinter jedem dieser Gründe steckt also auch eine individuelle Strategie, um an der Erregungslage etwas zu verändern. Der Gartenzaunkläffer bellt vielleicht aus Unsicherheit bei fremden Menschen und Hunden, während der Hund, der alleine in der Wohnung bellt, unter großem Verlassensstress leidet. In dieser Folge gebe ich dir erste Tools, mit denen du in verschiedenen Situationen arbeiten kannst. Wie immer gilt aber: bitte sucht euch individuelle und professionelle Hilfe, wenn ihr nicht weiterkommt.
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