Reizüberflutung & Emotionen
Gewisse Reize beeinflussen die Aufmerksamkeit deines Hundes und diese kennen wir doch alle: Ein anderer Hund kommt euch entgegen oder schaut nur zu euch herüber und dein Hund ist nicht mehr ansprechbar. Deine erste Maßnahme sollte hier die Analyse sein. Warum ist dein Hund nicht ansprechbar. Was verknüpft er mit diesem Reiz?
Bei einem Junghund kann das Freude, über einen potentiellen Spielpartner sein. Aber auch Angst und Unsicherheit könnte die zugrundeliegende Emotion sein.
Durch die fehlende Aufmerksamkeit, kann sich in uns ein Gefühl von Ablehnung des eigenen Hundes breit machen. Das lässt uns natürlich schlecht fühlen. Diese Handlungen nehmen wir leider viel zu persönlich, dabei haben es unsere Hunde gar nicht so in ihrem Sinn. Unser Hund möchte uns durch sein Verhalten auch nicht ärgern. Er kann schlichtweg gerade nicht anders handeln.

Mit Druck gewinnst du keine Aufmerksamkeit
Kennst du das? Du bist gerade richtig vertieft in deine Arbeit und wirst immer wieder unterbrochen. Jemand fordert immer wieder deine Aufmerksamkeit ein, obwohl du gerade total beschäftig bist. Der Druck steigt, und die negativen Emotionen auch.
Dieses Gefühl kennen unsere Hunde auch. In genau diesem Moment bauen sie negative Emotionen uns gegenüber auf. Der Hund ist im Konflikt und das treibt ihn von uns weg, statt zu uns hin.
Der trainierte Blickkontakt ist hier ein passendes Beispiel. Schaut dein Hund einen ängstigenden Menschen, Hund oder Gegenstand und du möchtest, dass er dich, anstelle des Reizes anschaut? Genau das, könnte ihn noch mehr ängstigen. Stelle dir vor, du bist im Wald unterwegs und plötzlich fühlst du dich verfolgt. Nicht nachsehen zu dürfen, würde die Angst doch noch mehr verstärken.

Was bedeutet Aufmerksamkeit für dich?
Ist es die ständige Orientierung an dir oder ist damit gemeint, dass er sofort ausführt was du gesagt hast? Bei reaktiven Hunden finden wir es total klasse, dass sie so schnell reagieren. Auf der anderen Seite reagieren sie natürlich nicht nur bei uns so schnell, sondern auch bei allem anderen.
Die Entwicklungsphase spielt auch mit in die Aufmerksamkeit. Hat Dein Hund vor kurzem ein Update bekommen und das Gehirn hat sich wieder verändert? Zeigt er aktuell wieder vermehrt Bindungsverhalten? Spielen die Hormone verrückt?

Mein Tipp
Verschaffe deinem Hund regelmäßig Hobbyzeit. Er braucht ebenso wie wir seinen Freiraum. Einfach nur Hund sein können. Überlege dir dazu, welche Hobbies dein Hund hat und lasse ihn das regelmäßig machen. Dabei hilft dir folgende Vorstellung: Du öffnest morgens die Haustür und dein Hund könnte hingehen und machen, was er möchte. Was würde er tun?
Ausgeglichene Hunde sind weniger reaktiv. Sie hatten Freizeit und Erholung und können sich besser konzentrieren.
Manche Hunde sind zu Beginn des Spaziergangs überreizt. Ihnen kann es helfen sich kurz vor dem Spaziergang auszutoben. Das kann Spielen im Garten oder auch eine Futtersuche sein. Achtung: Vermeide einen “Kaltstart” deines Hundes. Er sollte also nicht direkt wie wild Haken schlagen, ohne sich aufzuwärmen.
Weitere Informationen und Tipps rund um das Thema Aufmerksamkeit erfährst du in dieser Podcastfolge.

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