Medikamente als Alles-Löser?
Medikamente können in der Verhaltenstherapie auf vielfältige Weise zum Einsatz kommen: zur Schmerzlinderung, gegen Allergien, in der Ernährung aber eben auch in Form von Psychopharmaka. An diesen Beispielen wird schon deutlich, dass am Anfang immer die genaue Suche nach der Ursache für Verhaltensprobleme stehen muss. Zunächst ist auch immer das Ziel, die Lebensumstände des Hundes direkt in seiner Umgebung zu verbessern. Wenn bestimmte Elemente aber nicht mehr optimiert werden können und Training zu keinen Fortschritten mehr führt, ist ein guter Grund gegeben, medizinisch genauer nachzuforschen und bei Bedarf durch Medikation Training überhaupt erst möglich zu machen.
Wenn Lernen nicht mehr möglich ist
Wenn der Hund chronischen Stress erfährt, werden die Fähigkeiten zu lernen, rational zu denken und das Langzeitgedächtnis zu nutzen, stark eingeschränkt. Er zeigt schneller Angst- und Aggressionsverhalten, ist schmerzempfindlicher und empfindet weniger Freude – ein Teufelskreis wird in Gang gesetzt. Medikamente können einen Ausweg daraus bieten. Der Hund wird dadurch also überhaupt erst in die Lage gebracht, positive Erfahrungen zu machen, zu lernen und wieder Freude am „Hund-Sein“ zu empfinden. Essenziell ist, in dieser Zeit für positive Erfahrungen zu sorgen – Medikamentengabe muss also immer Hand in Hand mit Training passieren.
Vorurteile überwinden
Angst zieht Kreise, und aus einer Gewitterangst, die nur ein paar Mal im Jahr zum Vorschein kommt, kann die Angst vor ähnlichen Geräuschen im Alltag wie einer knackenden Schulter werden, wie Dr. Lara Steinhoff eindrucksvoll aus ihrem Kundenstamm schildert. Dem Hund dann mit Medikamenten zu helfen, bedeutet nicht, ihn gegen seinen Willen vollzustopfen – sondern die eigene Verantwortung wahrzunehmen, indem Probleme ernst genommen werden. Niemals werden Medikamente leichtfertig verabreicht und wir sind uns einig, dass generell eher zu wenigen als zu vielen Hunden auf diese Weise geholfen wird. Wenn Hundehalter*innen ihre Tiere dann nicht wieder erkennen, dann im positiven Sinn: weil sie wieder Körperkontakt suchen, Umwelterkundung zeigen und endlich wieder anfangen, Hund zu sein. Deshalb soll diese Folge dazu beitragen, dass Hundemenschen ihre Scheu verlieren und sich das Wissen um die Steigerung der Lebensqualität unserer Hunde weiter durchsetzt.
Über Lara:
Dr. Lara Steinhoff ist Tierärztin und hat sich 2019 mit ihrer Hundeschule Pfoten-Werkstatt selbständig gemacht. Durch ihr Studium und spätere Tätigkeit in einer Kleintierpraxis sowie in einer verhaltenstherapeutischen Praxis und Hundeschule verbindet sie das Wissen um die körperliche Gesundheit und das Verhalten unserer Vierbeiner. Das gibt sie gerne weiter – in Vorträgen, Seminaren, in der Hundeschule oder in Büchern.
Mehr über Lara findest Du hier: https://www.pfoten-werkstatt.de/home/beratung/schilddruese-verhalten/
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