Toben, Spielen, die Sau rauslassen

Auch bei unseren Hunden staut sich momentan ganz viel unter der Oberfläche an. Sie bemerken unseren Stress, bekommen das Familienklima ab, haben weniger Tiefschlafphasen, weniger Me-Time ? , bekommen weniger Aufmerksamkeit durch unseren vollen Alltag mit Homeoffice, Kinderbetreuung und Sorgen. Auch sie haben weniger Sozialkontakte, egal ob die menschlichen oder hündischen und ihre Spaziergänge fallen doch ganz anders aus, als normal.

Es ist immens wichtig, dass Hunde auch mal auf die Kacke kloppen dürfen. Ich weiß, dass immer wieder mal zu hören ist, das sollte man auf keinen Fall machen, da es den Jagdinstinkt des Hundes fördern soll. Dem ist ganz sicher nicht so, denn der ist da oder eben nicht. Ich vergleiche das immer gerne mit uns Menschen, einige brauchen den Kick von zum Beispiel Fallschirmsprüngen oder Bungeejumping, andere finden eine Runde Joggen durch unbekanntes Gebiet aufregend genug. Und genau so ist es bei unseren Hunden auch. Wie viel „Kick“ sie brauchen, ist eine Typsache. Der Entzug führt nur dazu, dass der Hund sich in der Umwelt den Kick besorgt und da findet sich immer was! Die Katze, das Nachbarskind oder Lichtreflexe, fliegende Insekten oder Jogger. Hund wird fündig in unserer Umwelt, so viel ist sicher.

Deshalb ist wichtig zu wissen, mit welchem Hundetyp man sich das Sofa teilt. Ich habe Hunde, die brauchen den Kick, Dopaminhunde, was völlig klar ist bei drei Hütehunden.

 

Sie bekommen ihren Extremsport, und zwar von mir, dann beginnen sie nämlich erst gar nicht in der Umwelt danach zu suchen. Es gelten aber einige Regeln dabei und da die nicht jeder beachtet, ist wildes Spiel mit den Hunden so verpönt.
Wenn ich den Hund hormonell auf die Palme jage, muss ich ihn auch genauso lange und sorgsam wieder von dieser runter holen. Denn wenn der Hund auf der Palme steppt, dann sind schnelle Instinktreaktionen sehr wahrscheinlich. Einfacher gesagt, der Hund ist dann nicht ansprechbar und macht Hundesachen, die wir und unsere Umwelt nicht so prickelnd finden. Wie geht das? Der hormonelle Gegenspieler zu Spiel, Sport und Jagen ist Fressen. Einige Hunde nehmen das Futter auf der Palme sitzend nicht, dann beginnt Futter zu werfen, bewegtes, belebtes Futter ist interessanter und es sollte reichlich sein. Seid da nicht sparsam. Meine Hunde bekommen so lange und so viel Futter geworfen, gestreut und zum Abschlecken hingehalten, bis sie sich für das Spielzeug gar nicht mehr interessieren. Erst dann nehme ich das Spielzeug wieder an mich.

Mir ist ganz wichtig: Kind und Hund niemals alleine miteinander spielen zu lassen. Dabei braucht es immer einen Erwachsenen als Vermittler, der entweder Kind oder Hund sichert. Aber so macht es gleich doppelt Freude.

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